Liebe Mamis,
ihr kennt es sicherlich. Immer wieder werden wir angesprochen, warum wir denn nur ein Kind haben.
Wann denn das 2. Kind in Planung kommt. Und die Frage, ob man auch ein „typisches“ Einzelkind hat
Ein „typisches“ Einzelkind soll anscheinend verwöhnt sein, nicht teilen können, keine Freunde haben,
ungeduldig sein, unsozial sein und sehr schwer zu erziehen.
Ich frage mich immer woher denn all diese Vorurteile kommen. Und ärgere mich über solche
Einstellungen. Aber dieses Bild wurde uns von der Gesellschaft jahrelang beigebracht.
Wir Muttis dürfen uns von diesen Fragen nicht verunsichern lassen. Es gibt immer wieder Verhaltensweisen
bei Kindern die als ‚schwierig‘ oder ‚anstrengend‘ empfunden werden, unabhängig davon ob Einzel- oder Geschwisterkind.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es allen Muttis so geht. Und dass alle Kinder ihr eigenes Köpfchen haben. Ganz egal, ob sie Geschwister haben oder nicht.
Natürlich muss man bei einem Einzelkind gut darauf achten, dass man es mit materiellen Dingen nicht zu viel verwöhnt. Kinder sind damit schnell Reiz-überflutet und reagieren darauf oft mit einem ‚auffälligen Verhalten‘. Man muss darauf achten, dass sich nicht alles nach dem Kind richtet. Darauf, dass das Kind lernt, dass es auch andere Bedürfnisse gibt als die eigenen. Und natürlich zu teilen. Bei uns ist es von Anfang an nie ein Problem gewesen, dass sie ein Einzelkind ist. Wir lieben das Leben zu dritt und haben viel Spaß zusammen. Unsere Maus wächst glücklich und zufrieden auf. Sie hat liebe Eltern, Großeltern, Tanten, Couins, Cousine, liebe Freunde und Tiere um sich.
Wir achten darauf, dass sie oft ihre Freundinnen zu Besuch hat oder zu Besuch geht. Auch im Kindergarten wird sie als eine soziale Maus beschreiben, die sich gerne um die Kleinen kümmert.
Ich denke das Wichtigste ist es, eine glückliche Mutti zu sein. Dann sind es die Kinder auch.
Meine Erfahrungen mit meiner Einzelkind -Maus…
- Wir haben viel Freude zusammen und können die Zeit sinnvoll miteinander verbringen.
- Sie bekommt viel Besuch und darf oft ihre Freunde besuchen.
- Sie ist glücklich und ausgeglichen.
- Wir achten darauf, dass wir mit ihr spielen, denn immer alleine spielen ist super langweilig.
- Wir achten darauf sie in den Alltag einzubeziehen. Sie liebt es beispielsweise zu kochen.
- Sie muss lernen auch mal zu warten und muss sich auch mal alleine beschäftigen.
- Geteilt hat sie schon als Baby. Das war bei uns nie ein Thema. Da sie daheim nicht mit anderen Kindern teilen
muss, war sie immer schon ganz scharf drauf mit Freundinen oder anderen Kindergartenkindern zu teilen und Spielsachen zu tauschen.
Das ist wichtig bei der Erziehung von Einzelkindern:
- Das Kind sollte viele Kontakte zu anderen Kindern haben. Wichtig dafür sind soziale Kompetenzen und natürlich die Möglichkeit Besuch zu bekommen oder eben Freunde besuchen zu können.
- Zu sehr verwöhnen oder überdurchschnittliche Förderung sind die Hauptfehler die man bei Einzelkindern machen kann. Da nur ein Kind da ist, dass versorgt werden will, neigen Eltern schnell dazu, dieses zu sehr zu verwöhnen und zu behüten zu wollen. Ebenso investieren Eltern sehr viel Zeit für die Förderung ihres Kindes. Schwimmkurz, Musik, Tanzen und Turnen, viele Kinder haben einen volleren Terminkalender als die Eltern selbst.
- Einzelkinder brauchen Grenzen und sollten von Pflichten nicht entbunden werden. Bei größeren Familien mit vielen Geschwisterkindern werden schon recht früh „Aufgaben“ vergeben. Einzelkinder dagegen werden von diesen Pflichten häufig befreit. Einzelkinder – aber auch Geschwisterkinder – sollten von Pflichten und Aufgaben nicht befreit werden. Bereits mit zwei Jahren können Kinder kleine Aufgaben übernehmen. Und diese machen sie sogar gerne.
Diese sozialen Kompetenzen müssen Einzelkinder aber auch Geschwisterkinder lernen
- respektvoller Umgang
- rücksichtsvoller Umgang
- Kompromissbereitschaft
- Hilfsbereitschaft
- teilen zu können
Und genau auf das will ich euch mitgeben. Es ist völlig egal, ob ihr ein Einzelkind oder ob ihr 2,3,4 oder mehr Kinder habt.
Es muss passen, für euch. Für euren Partner. Für eure Kinder. Und nicht für Mitmenschen, die denken, sie wüssten was gut für euch ist.
Die wichtigsten Dinge die ein Kind lernen muss sind soziale Kompetenzen und dies gilt für Geschwisterkinder genauso wie für Einzelkinder.
Seid glücklich und dankbar, dass ihr euch und eure Familien habt. Und lebt, wie ihr es wollt. Die Hauptsache gesund und glücklich.
#glücklicheskind